Anreise nach Saltoluokta. 12 Stunden Arlanda.

Um nach Saltoluokta (da wo ich das letze mal aufgehört habe) zu kommen habe ich extra zwei Flüge gebucht. Einen von Berlin nach Stockholm mit der Lufthansa und einen von Stockholm nach Gällivare. Von Gällivare geht es dann mit dem Bus das letzte Stück zum Bootsanleger Kebnats und dann mit dem Boot zur Fjällstation Saltoluokta. Das hört sich an als wäre das schnell erledigt, ist es aber nicht. Am morgen des 15 Juli geht es los. Ich nutze das günstige Angebot von Interconnex um nach Berlin zu kommen und besteige kurz nach 9 Uhr den Zug. Mein Flug von Berlin geht glücklicherweise erst am Abend so bleibt mir noch etwas Zeit in Berlin, welche ich mit faulenzen verbringe und auch nutze um noch einen letzten Beitrag zu schreiben, bevor ich das deutsche Netz verlasse. Wie das manchmal so ist, hat tatsächlich mein Flug gute 45 Minuten Verspätung und ich lande bei sonnigen 20 Grad Celsius kurz vor 9 Uhr in Stockholm Arlanda. Jetzt beginnt mein 12-stündiges Abenteuer auf dem Flughafen denn der Anschlussflug geht erst am nächsten Tag gegen 9 Uhr. Was kann man also die ganze Zeit dort machen, mitten in der Nacht. Naja viel ist dort nicht los, man kann einkaufen, Sicherheitshinweise lesen, umherlaufen, Kunstobjekte betrachten, Menschen beobachten, lange Rolltreppen hoch und runter fahren und natürlich die Toiletten miteinander vergleichen (die schönsten gibt es im Terminal 5, wie ich finde).

Doch irgendwann bin ich müde geworden und habe mich nach Möglichkeiten umgeschaut, die restliche Zeit schlafend zu verbringen. Direkt am Flughafen gibt es natürlich auch Hotels zu exklusiven Preisen aber auch ein sogenanntes Rest & Fly bei dem man für 695 Kronen ganze 10 Stunden die Nacht über schlafen kann. Leider war kein Zimmer mehr frei und so bin ich Richtung Terminal 3 geschlendert (dort geht am Nächsten Morgen mein Flug) und habe mich auf einer Bank im Gang schlafen gelegt. Terminal 3 ist äußerst klein und wird zudem gerade umgebaut. Es war keine Menschenseele da und ich hatte eine relativ erholsame Nacht mit ein wenig Rollfeld Aktion. Gegen 1 Uhr werden allem Anschein nach gewisse Maschinen am Terminal 3 gewartet.

Glückliches Erwachen gegen 7 Uhr denn ich kann bereits einchecken und so verbringe ich die restliche Zeit im Transitbereich mit Lesen. Mit einer Propellermaschine geht es dann pünktlich und bei Sonne los Richtung Gällivare. Dort angekommen erst einmal ernüchternder Regen. Glücklicherweise hat mit vom Flughafen eine freundliche Familie mit in die Stadt genommen (danke Roger) so hab ich mir das notwenig gewordene Taxi gespart. Ein Bus vom Flughafen Gällivare fährt auf Anfrage nicht. 14 Uhr komme ich am Resecentrum in Gällivare an und habe noch gut zwei Stunden bevor der Bus nach Kebnats geht. Die Zeit nutze ich, um meinen Rucksack vom „Flugmodus“ in den „Tragemodus“ umzupacken. Während der Busfahrt eine Überraschung, es scheint wieder die Sonne und in Saltoloukta ist traumhaftes Wetter, wie ich es gewöhnt bin.

Allerdings fällt mir auf das der See weniger Wasser hat als bei meinem letzen Besuch. In Saltoluokta baue ich schnell mein Zelt auf und besuche als Erstes die Sauna. Wunderbar. Dann ist noch Zeit für etwas Nahrungsaufnahme und den Besuch des Shops. Erstmals neu ist das es nun nicht mehr möglich ist in den STF Hütten mit Kreditkarte zu bezahlen, glücklicherweise habe ich aber Bargeld in Saltoluokta bekommen. Morgen geht es los und das Wetter soll so schön bleiben.

Der Kungsleden nach Kvikkjokk.

Geplant hatte ich eigentlich etwas eher aufzustehen aber es wurde dann doch erst gegen 10 Uhr. Noch ein schönes Frühstück mit Rührei und Bannock Brot und dann habe ich alles abmarschbereit zusammengepackt. Es ist schon komisch wieder auf Tour zu sein und das Gepäck fühlt sich auch nicht leichter an. 25 Kilo sind es diesmal genau.

Die erste Etappe führt mich nach zum Sitojaure. Ein wirklich schöner Weg mit einer grandiosen Aussicht. Zu Beginn geht es recht steinig durch den Wald hinter der Fjällstation aber je höher man kommt desto weniger Wald wird es auch. Danach laufe ich fast auf einer Ebene entlang und begegne äußerst vielen Rentieren mit Kindern. Einmal war eine Mutter mit zwei Kindern keine 50m vom Weg entfernt und ich habe sie erst bemerkt, als ich fast neben ihnen stand. Aber die Rentiere lassen sich kaum stören, und wenn man nicht gerade auf sie zuläuft und laute Geräusche macht nehmen sie zwar Notiz aber lassen sich nicht stören. Ein wenig mulmig war mir allerdings schon stehen zu bleiben um ein Foto zu machen darum bin ich normal weitergelaufen und habe aus sicherer Entfernung fotografiert.

Nach der Hälfte der Strecke kommt man an eine Sumpflandschaft mit vielen Steinen und wunderschönen kleinen Seen. Alles noch ohne Wald, so wie ich es gerne hab. Hier treffe ich auch einige andere Wandere die Richtung Saltoluokta gehen. Wie ich erfahre, gehen viele nach Sitojaure und am nächsten Tag wieder zurück nach Saltoluokta. Kurz vor der Sitijaure Hütte wird es aber noch mal unschön. Es geht wieder in den Wald und der Weg wird auch steiniger. Zum Glück nur ein kurzes Stück und so komme ich gegen 19 Uhr am Sitojaure an. Von der Hüttenwärtin erfahre ich das der Bootstranfer von jemand anderem organisiert wird. Er ist zum Glück auch gerade da und wir verabreden für den nächsten Morgen 9 Uhr eine Fahrt. Ich baue mein Zelt in der Nähe auf und bin glücklich das Ich mein Solar-Panel die ganze Zeit am Rucksack außen befestigt hatte, den nun kann ich ganz entspannt mein iPhone laden. Das Wetter ist gut aber es ist windiger geworden und es sieht etwas nach Regen aus.

Ich hätte es vermutlich nicht sagen sollen aber als ich am Morgen gegen 7 Uhr aufwache regnet es schon. Ein toller Geburtstag. Ja heute ist mein Geburtstag und ich habe etwas Tolles geplant aber zuerst bleibe ich noch eine Stunde liegen, bevor ich dann letztendlich aufstehen muss um das Boot noch zu erwischen. Frühstück wollte ich noch nicht machen denn es waren deutlich zu viele Mücken unterwegs. Pünktlich 9 Uhr kommt das Boot und pünktlich 9 Uhr hört es auch auf zu regnen aber der Wind bleibt. Die knapp 4 km Bootsfahrt ist spannend, ich bin der Einzige. Der Typ der mich zum anderen Ufer fährt erzählt mir das er sich mit seiner Frau eine Hütte an dem See gebaut hat bzw. noch am bauen ist. Überhaupt erfahre ich das eigentlich relativ viel Leute an dem See ein Haus haben unter anderem auch seine Schwiegereltern. Ganze 200 Kronen kostet die Überfahrt aber man muss auch bedenken das es nicht gerade einfach und billig ist Diesel oder Benzin in diese Gegend zu schaffen. In Svijnne, dem anderen Ufer, angekommen gibt es erst mal eine Überraschung. Naja nicht ganz so überraschend denn ich habe es schon auf der Karte gesehen. Sumpf. Mein Frühstück wird wohl noch etwas warten müssen denn erst nach diesem Mücken-Vergnügungspark würde ich die entsprechende Ruhe finden.

Kurz nach dem steilen Aufstieg auf der rechten Seite des Martevarasj habe ich ein windgeschütztes Fleckchen gefunden und ordentlich gefrühstückt. Es gab Müsli und noch einiges an Süßigkeiten, schließlich habe ich ja Geburtstag.

Ich war zum Glück wieder auf einer Hochebene auf der der Kungsleden direkt nach Aktse führt. Doch mein Ziel für heute war nicht Aktse sondern zwei kleine Seen an der Grenze zum Sarek gleich zwischen den beiden Bergen Doaresoajvve und Bassoajvve. Also auch nicht weit vom bekannten Skierffe entfernt, welchen ich noch besteigen wollte. Ich habe also den Kungsleden verlassen und bin fast in direkter Linie zu den beiden Seen gelaufen. Da ich zwingend an einer Trinkwasserquelle zelten muss, blieb mir nur die Variante, denn viele Flüsse waren in der Gegend nicht. Gegen 14 Uhr erreiche ich die Stelle, natürlich hat es bereits angefangen zu regnen und ich baue mein Zelt unweit des Sees unter Einfluss von Regen auf. Dann lege ich mich erst einmal für ein paar Stunden hin. Ich wollte den Regen abwarten bevor ich auf den Skierffe hochgehe.

17 Uhr werde ich dann von merkwürdigen Geräuschen unweit des Zeltes geweckt. Ein Bär? Der Regen hat zum Glück aufgehört, auch wenn es windiger geworden ist. Die Geräusche kommen immer näher zum Zelt. Ich stecke also meinen Arm unter dem Zelt hervor und mache ein paar Bilder mit dem iPhone um zu überprüfen, was denn diese Geräusche macht.

Rentiere. Einige sind ganz nah am Zelt. Ich ziehe mich schnell an und krieche aus dem Zelt. Eine ganze Herde ist hier im gesamten Gebiet unterwegs. Ich mache einige Fotos und packe dann schnell den Cloudburst mit ein paar Sachen für den Skierffe denn das Wetter ist gut und schließlich will ich da unbedingt hoch. Wer weiß, wie das Wetter morgen wird. Ab durch die Herde und dann den Aufstieg zum Skierffe hoch. Die Vorfreude ist riesig und so stört es auch nicht das der Weg länger ist als er auf der Karte aussieht (4,5 km hin und 4,5 km zurück). Besonders das letzte Stück an der Rückseite des Skierffe hat es in sich. Der Weg ist nur schwer ersichtlich und man läuft mehr oder weniger nur über Stein- und Blockfelder. Aber schließlich erwartet mich ja oben eine wunderbare Geburtstagsüberraschung.

Oben ist es mächtig beeindruckend und das Licht ist gerade auch in einer besonderen Stimmung. Mit mir haben den Aufstieg nur noch zwei ältere Herren gemacht, die ihr Zelt auch in dem Gebiet des meinigen aufgestellt haben. Ich mache schier „unendlich“ Fotos trotz der relativ kalten Temperaturen und des zügigen Windes. Das hat auch zur Folge das mein iPhone plötzlich den Dienst versagt. Ganze 44% Akku sind theoretisch noch verbleiben aber es zeigt mir immer an des es gerne geladen werden möchte. Traurig aber die wichtigsten Fotos sind schließlich schon gemacht und so habe ich dann etwas Zeit die Aussicht noch zu genießen, bevor es noch kälter wird und der Wind stark zunimmt. Auf dem Rückweg zum Zelt fängt es dann auch wieder an zu regnen und der Wind drückt mein Zelt regelrecht ein. Glücklicherweise habe ich es richtig, gegen den Wind, aufgestellt. Trotzdem wird es eine unruhige Nacht mit viel Regen und viel Wind. Da wünscht man sich ein schönes geräumiges Zelt mit viel Platz. Zum Glück schlafe ich nach dem Essen (Nudeln) schnell ein.

Gegen 5 Uhr wache ich aber schon wieder auf, bin auch nicht mehr müde und der Wind tut alles, das es ungemütlich im kleinen Zelt wird. Kurz überlegt und dann alles zusammengepackt und mich auf den Weg zur Aktse Hütte gemacht. Frühstücken wollte ich an der Hütte an einem ruhigen Platz. Auf dem offiziellen Weg zum Skierffe angekommen, erreiche ich dann nach einigen matschigen, hüfthoch bewachsenen Stellen den Kungsleden wieder. Dort geht es dann bergab in den Wald zur Hütte hin. Der Weg ist mehr als schön und erinnert mich ein wenig an den Abstieg zur Teusajaure Hütte im letzten Jahr. An der Hütte angekommen scheint auch die Sonne in ihrer vollen Pracht und ein wenig ärgere ich mich dann doch das ich jetzt nicht auf dem Skierffe bin. Aber vermutlich ist es bei schönem Wetter eh sehr voll dort oben. Ich breite mich auf dem Tisch vor einem der Gebäude aus (ich glaube es ist jenes welches dem Naturschutzbund gehört) und sortiere meine Sachen, lüfte meinen Schlafsack und mache mir mein Frühstück. Zwei junge Deutsche überlegen sich den Hubschrauber zu bestellen, da sich einer den Fuß verstaucht hat. Beide kommen gerade aus dem Sarek und hatten keinerlei Regenkleidung dabei, alle ihre Sachen waren feucht. Sie haben dann das Boot 9 Uhr genommen. Ich hab mich entschlossen das Boot 17 Uhr zu nehmen und mich ein wenig in Aktse umzuschauen.

Aktse bedeutet „neun“ und soll so bezeichnet worden sein, weil hier neun Bären getötet worden sind. Später als wir gegen 17 Uhr zum Boot laufen zeigt mir der Hüttenwart einen frische Bärenspur, die keine 3 Tage alt ist meint er. Es gibt also noch einen Bär in der Gegend, vielleicht auch mehr. Aktse ist ein wunderschöner Ort, bis auf die Mücken. Die große Wiese gibt ein prächtiges Panorama auf den Skierffe und dem „Tor zum Sarek“ ab. Kein Wunder, das der Reiseführer schreibt „eines der meist fotografierten Orte im Fjäll“. Auch ich mache einige Fotos und schaue mich in der Gegend um. Der See ist allerdings ziemlich kalt zum baden dafür aber auch sehr flach.

17 Uhr bezahle ich dann die 200 Kronen und fahre mit noch 3 anderen Passagieren über den See. Auf der anderen Seite beginnt der Wald und auf der Karte habe ich einen Platz ausgemacht, an dem ich mein Zelt aufschlagen will. Er liegt inmitten zweier Brücken und direkt an einem See. Den Wald mag ich überhaupt nicht es ist ein typischer Wald mit null Aussicht und einer Menge umgestürzten Bäumen. Der Platz ist dann aber gar nicht so schlecht und das Beste ist, Trinkwasser ist nicht weit.

Am Morgen wache ich gegen 12 Uhr mittags vom Regen auf, unschön, und ich mache die Augen gleich wieder zu. 16 Uhr wache ich wieder auf und bleibe diesmal auch wach. Die Sonne zeigt sich stellenweise aber es ist noch windig. Der Vorteil im Wald ist, dass der Wind kaum spürbar ist. Ich koche mir erst mal was zu essen, wasche mich im klarem und kaltem Wasser und lege mich dann auf einen Anhöhe in die Sonne und lese. Es wird eine weitere Nacht an dem kleinen Fleckchen im Wald.

Der nächste Tag beginnt dafür schon um 9 Uhr, schließlich bin ich ordentlich ausgeschlafen. Ich packe das zum Glück trocken gebliebene Zelt und meine Sachen zusammen und folge weiter dem Kungsleden durch den Wald. Es geht steil bergauf und das heißt auch wieder Wald ade! Auf der Karte sehe ich das ich nun auf die letzte Hochebene vor Kvikjokk kommen werden. Ab dem Berg Huomanasj wird es dann nur noch im Wald vorran gehen. Auf der Hochebene, unterhalb des Barddegiehtje hat man einen schönen Blick auf den Tjakthahaure und das nahende Rittak Tal. Kurz hinter der kleinen Schutzhütte finde ich eine kleine Wiese, die schön geschützt etwas abseits des Weges liegt. Dort Baue ich bereits wieder mein Zelt, auf den ich wollte noch etwas auf der schönen Hochebene bleiben. Auch nutze ich die Gelegenheit zum  Wäsche waschen. Nachdem der Weg hinunter ins Rittak Tal etwas zu schwierig ist bin ich auf der Hochebene etwas umhergelaufen. Der Wind kommt nur in Schüben und stellenweise verkroch sich die Sonne hinter Wolken. Am Abend merke ich aber auch das meine Füße, besonders der Rechte, schon sehr schmerzen beim normalen Gehen auch die linke Schulter ist manchmal kaum zu gebrauchen. Die Nacht war zum Glück sehr ruhig und entspannend, ich habe schließlich auf einer Wiese übernachtet.

Der Tag beginnt nahezu fantastisch, windstill und Sonne, so wie das sein soll. Die erste, die schöne, Etappe führt mich über die Hochebene bis zum Waldrand. Von dort an geht es dann nur noch durch den Wald. Nachdem ich eine Brücke passiert habe, geht es zwischen den beiden Bergen Huomanasj und Favnoajvve durch und ich bekomme den Blick auf das Tal frei indem sich die Partestuga befindet. Es sieht schön bewaldet aus. Der Abstieg ist sehr steil und der Weg besteht anfangs teilweise aus Steinblöcken oder Fels, welcher im Wald noch hervorschimmert. Der Fels ist schon ziemlich abgelaufen und bei Regen sicherlich kein leicht zu begehendes Stück. Im Wald sind erstaunlich wenig Mücken, weniger als ich befürchtete und so war mein Mückennetz auch nicht nötig, lediglich das „Mygga“ Mückenmittel. Der Weg zieht sich fast endlos durch den Wald und es geht immer bergab. Bei den zwei Brücken die man noch im Sarek Nationalpark passiert habe ich noch zwei Paare getroffen, welche die Nacht dort verbracht haben und allem Anschein die Mücken im Wald unterschätzt haben. Der Weg wird zunehmend einfacher und ist fast ein richtiger Waldweg, welcher problemlos zu begehen ist. Eine kleine Brücke und ein Schild markieren den Eingang bzw. Ausgang des Sarek Nationalpark, welchen ich nun wieder verlasse.

Wenige Meter vor der Parte-Hütte kommt eine kleine Wiese, welche überflutet ist und der beplankte Weg bereits auch schon unter Wasser steht. An der Parte-Hütte komme ich gegen 11 Uhr an. Die Hütte liegt auf einer Halbinsel und die Mücken haben hier am Wasser ein Heimspiel. Nach kurzem Überlegen entscheide ich nicht an der Hütte zu bleiben (würde auch wieder 100 Kronen kosten und die Mücken waren wirklich unschön) sondern weiter zu laufen. Der Weg ist wirklich gut und einfach zu gehen. Meine Füße freut das zur Abwechslung mal. Am Stuor Dahta, einem großen See, geht der Weg nochmals etwas bergauf und über einige unschöne Steinpassagen. Der Wald nervt mich eigentlich. Es ist viel wärmer als auf der Hochebene, mehr Mücken, kaum Aussicht und nur Wald. So zieht sich das die ganze Strecke bis nach Kvikkjokk hin. Ich bin ziemlich fertig als ich die letzten paar Meter nach Kvikkjokk über eine kleine Straße laufe. Immer wieder habe ich auf das GPS geschaut wie viele Kilometer es noch bis nach Kvikkjokk sind. Endlich dort angekommen hatte ich ganze 25,4 Km auf dem Tacho. Ich war so fertig das ich mir in der Fjällstation eine Cola gekauft habe und in den äußerst bequemen Sesseln fast eine halbe Stunde nur dasaß und in Ruhe die Cola getrunken habe. Das war es dann auch, ich hab kurzer Hand entschieden die zweite geplante Tour nicht noch zu machen, sondern gleich nach Jokkmokk aufzubrechen und eine verfrühte Heimreise anzutreten. Praktischerweise gab es an der Fjällstation Internet, für 20 Kronen erfährt man den recht einfachen Code. Ich konnte meine Flüge umbuchen und schon mal die ersten Fotos nach Hause senden. (Ich habe bemerkt das ich kaum Fotos vom letzten Stück gemacht habe, vermutlich weil es nur Wald war..)

In Jokkmokk ist es diesmal anders

Wenn ich in Jokkmokk bin übernachte ich natürlich im preisgünstigen STF Vandrarhem Villa Asgard, so dachte ich. Doch es gab einen Inhaberwechsel. Die neue Besitzerin ist ebenfalls sehr nett und plant in 20 Jahren eine Weltumsegelung. Allerdings bietet sie nicht mehr an, wie ihre Vorgängerin es getan hat, mit dem Zelt auf dem Grundstück zu übernachten. So habe ich mir erstmalig dort ein Bett im Mehrbettzimmer genommen und es war ein äußerst erholsamer Schlaf. Es hat sich zudem einiges getan in der Villa Asgard. Neue Betten, neue Matratzen, neue Duschen, neuer Anstrich, gratis Internet (Wifi), neue Einrichtung und höhere Preise (für ein Bett zahlt man als STF Mitglied nun 200 Kronen nicht wie vorher 165). Zudem ist mir aufgefallen das eigentlich nun noch ein einziges Blechschild am Eingang darauf hindeutet, dass es sich auch um ein STF Vandrarhem handelt.

Nach ein paar schönen Tagen in Jokkmokk ging es mit dem Spätbus nach Lulea. Dort will ich die letzte Nacht an der Strandpromenade verbringen (wird ja nicht dunkel) und dann in Ruhe am nächsten Morgen zum Flughafen laufen. So hab ich es schließlich gemacht und noch einen schönen Sonneunter- und Sonnenaufgang in Lulea erlebt. Gratis Wifi gibt es in Lulea übrigens bei MAX, einer bekannten schwedischen FastFood Kette. Über Stockholm Arlanda, an dem ich wieder einmal ein paar Stunden Aufenthalt hatte, ging es dann wieder mit der Lufthansa zurück nach Berlin.


21 Kommentare

Stephan · 9. August 2013 um 08:40

Ein sehr schöner Reisebericht, hat Spaß gemacht ihn zu lesen. Wenn ich am PC sitze muss ich mir unbedingt noch die Fotos ansehen.

    Nordtrekking · 9. August 2013 um 19:53

    Danke dir. Hab auch extra eine Fotogalerie hinzugefügt mit noch ein paar extra Fotos. Viel Spaß beim anschauen.

Marc · 29. August 2013 um 23:10

Sehr schöner Bericht – und, viel wichtiger – echt schöne Bilder!

    Nordtrekking · 29. August 2013 um 23:16

    Hej Marc, vielen Dank 🙂 Es war auch echt schön dort und mit meiner Spiegelreflex kommen bestimmt noch andere Bilder zustande aber ich bin auch immer wieder fasziniert was doch das iPhone 5 so alles schafft …

Patrik · 16. September 2013 um 00:24

Klasse! Konnte den Bericht jetzt leider nur überfliegen. Werde ihn mir aber die Tage auch noch mal in Ruhe durchlesen. So spät Abends bin ich doch nicht mehr so aufnahmefähig… 🙂
Wir sind auch schon in der Planung für 2014, wollen dann evtl. Ende August los starten in den Sarek.
Wenn ich allerdings die Bilder sehe, könnte ich mich jetzt schon ins Auto setzen.
VG Patrik

    Nordtrekking · 16. September 2013 um 16:28

    Lass dir Zeit. Der Artikel läuft nicht weg 🙂
    2014 bin ich auch schon am Planen…und für 2020 auch irgendwie schon 🙂
    Grüße Felix

Bernd · 6. August 2014 um 12:35

Danke für die Reiseberichte! Ich fliege in 2 Tagen nach Kiruna um von Abisko nach Jäkkvik zu laufen (falls ich das tatsächlich packe). Es hat geholfen deine Packliste und die Reiseberichte zu lesen!
cheers,
Bernd

    Nordtrekking · 7. September 2014 um 23:02

    Viel Spass 😉 Aber ich muss auch sagen das ich damals viel zu viel mitgenommen habe … lass was weg 😉

frank benner · 9. Juni 2017 um 22:43

Hey,
wo finde ich denn den GPS Track?
Dank und Gruß frank

    NordTrekking · 18. Juli 2017 um 17:20

    Sorry das es etwas gedauert hat, dein Kommentar ist untergegangen.
    Den Track findest du oben direkt unter der Karte gibt es ein kleinen „Download Button“
    Viel Spass damit

Hier sind die schönsten Leserfotos aus 2013 | WandernBonn.de · 2. Dezember 2013 um 19:54

[Als Spam markiert von Antispam Bee | Spamgrund: Server IP]
[…] ist, man sieht noch den wegziehenden Regen.“ Den ganzen Bericht mit weiteren Fotos gibt es hier zu […]

Fotogalerie | Kungsleden & Sarek 2013 | NordTrekking.de · 22. Januar 2014 um 18:04

[…] Sarek & Kungsleden 2013 […]

Verabschiedung aus Deutschland | NordTrekking.de · 22. Januar 2014 um 18:05

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