Wer allein in der schwedischen Wildnis unterwegs ist, sieht sich neuen und speziellen Herausforderungen gegenübergestellt. Das beginnt bei Dingen wie beispielsweise der simplen Durchquerung eines Flusses. Das kann gut gehen – aber eben auch nicht. Es gibt keine zwei Meinungen, man steht allein mit seiner da. Im letzten Jahr bin ich allein ein Stück vom Kungsleden gelaufen. Ein Weg, auf dem man auch andere Wanderer trifft, und wenn man ihn nicht verlässt, jeden Tag mindesten eine weitere Person trifft als sich selbst. Aus meinen vorangegangenen Reisen konnte ich einige Erfahrungen sammeln was es heißt, „allein“ unterwegs zu sein. Darum habe ich mal ein paar Tipps bzw. Hinweise zusammengestellt zum Thema: Trekking allein in Schwedens Wildnis.
Informiere andere über deine Reise und deine geplante Route
In Schweden gibt es nicht überall ein Telefonnetz und so ist es besonders wichtig, beispielsweise Verwandte und Familie über die geplante Route und Dauer der Reise zu informieren. Im Falle eines Notfalls kann man das Suchgebiet deutlich eingrenzen. Zusätzlich kann man in den Hütten des STF auch den Hüttenwart über die geplante Route informieren. Wenn möglich, ist eine SMS immer ein willkommenes Lebenszeichen. Natürlich kann man auch in Sicherheitselektronik investieren, wie beispielsweise dem Spot oder einem Satelliten Telefon.
Plan B
Wenn etwas nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat, sollte man in jedem Fall einen Plan B parat haben. Was passiert, wenn das GPS ausfällt? Was, wenn die Nahrung schneller zur Neige geht als geplant? Auf solche Situationen sollte man vorbereitet sein. Gerade bei der Nahrungsfrage habe ich meist immer zuviel mitgehabt.
Nachdenken, bevor man handelt
Das versteht sich eigentlich von selbst, aber gerade wenn man alleine unterwegs ist, spielt dieser Fakt eine elementare Rolle. Es gibt niemanden sonst, der einen aus einer schwierigen Lage befreien kann. Darum sollte vorher genau alle Möglichkeiten und Risiken durchgehen und dann erst handeln. Ein Steinfeld kann bei Regen schnell zu einer glitschigen Falle werden!
Trekkingstöcke sind schon fast ein Muss
Wenn man allein unterwegs ist, hat man keine helfende Hand zu Seite, die einen mal schnell stützen kann. Trekkingstöcke übernehmen daher gewisse Aufgaben wie beispielsweise bei einer Flussdruchquerung. Außerdem sind sie multifunktionell. Sie können als Gehhilfe bei einem Sturz dienen oder auch zum Schienen eines gebrochenen Beines.
Erste Hilfe ist Erste Hilfe
Mein Erste-Hilfe Set habe ich bislang, bis auf eine kleine Ausnahme, eher nur mitgeschleppt. Darüber habe ich mich auch geärgert, schließlich zählt jedes Gramm. Dennoch möchte ich darauf nicht verzichten. Wenn doch einmal ein Fall eintreten sollte in dem Erste-Hilfe nötig ist dann werde ich sicherlich sehr froh sein das ich es doch nicht ausgepackt habe. Darum gilt für mich eigentlich immer: Beim Trekking alleine ist eine Erste-Hilfe Set ein muss.
2 Kommentare
Christoph · 29. August 2014 um 10:45
Also ich finde, dass die Gefahr, die man eingeht, wenn man alleine unterwegs ist, immer etwas überschätzt wird. Ich hab jetzt schon mehrere Touren alleine gemacht und in Begleitung. Und immer hab ich mir gedacht, dass wenn etwas passiert, es auch passiert. Was hilft es mir, dass jemand zuschaut, wie ich (beispielsweise in den Alpen) einen Abhang hinabstürze? Oder wenn ich umknicke und mir den Knöchel verstauche? Eine Stütze kann ich mir dann auch selbst basteln.
Vielleicht bin ich da etwas blauäugig, weil mir noch nie was passiert ist. Aber ich verlasse mich einfach auf meine Erfahrung. Ich hab mit vier Jahren meinen ersten Berg in den Alpen bestiegen. Und demnach seh ich die Gefahren in Schweden immer etwas lockerer 🙂
Nordtrekking · 27. September 2014 um 17:17
Da hast du natürlich zum Teil recht Christoph. Aber wenn man immer von einem Standpunkt ausgeht das wenn etwas passiert es auch passiert dann braucht man eigentlich gar kein Sicherheitsequipment mehr oder ? Denn wenn es passiert dann passiert es, was hilft einem da der Sicherheitskarabiner….halt der Hilft ja wirklich. Ich denke das alles einen positiven Zweck hat, zum Thema Sicherheit. Wenn du in den Alpen bist und stürzt den Abhang hinunter und niemand schaut zu dann bist du vielleicht in wenigen Stunden tot..weil niemand den Rettungsdienst alarmiert (du selber hast dir vielleicht beide Arme gebrochen…oder was auch immer).
Man geht ja auch immer von Fällen aus von denen man hofft das sie nicht eintreten. Aber wenn sie eintreten ist man denke ich froh das man vorher entsprechende Vorkehrungen getroffen hat. Angefangen bei einem Erste Hilfe Päckchen ( nicht nur für sich selbst, auch für andere…)
Mir ist auch zum Glück noch nichts passiert und ich hoffe auch das es so bleibt und dafür schleppe ich auch gerne etwas mehr mit.
Weil du die Gefahren in Schweden ansprichst….ich denke die größte Gefahr ist dort oben die Abgeschiedenheit, Hilfe ist meist lange unterwegs. In den Alpen geht es vielleicht etwas schneller.
vg, Felix